Wenn mich die Unlust überkommt, denke ich schon fast reflexartig an die Obdachlosen. Für mich sind diese Menschen wohl einer der best organisiertesten Menschen auf dem Planet. Schon in der Früh wird “gechecked” wo es was zu essen und trinken gibt. Wo und wie man an das kommt was man so braucht. Bei uns in Luxemburg kriegen sie zwar Geld, müssen jedoch für Unterkunft und Essen zahlen! Auf diese Weise vill man verhindern, dass sie die ganze Kohle versaufen. Inzwischen kennen ich einige und habe ein anderes Bild bekommen. Nicht, dass ich ihnen mit mehr Respekt begegnen würde, denn den hatte ich schon als jugendlicher ihnen gegenüber. Es war mir auch immer klar, dass jeder einmal auf der Strasse landen kann!
Nein, ich habe gelernt, dass nicht jeder von ihnen ein Drogierter und Säufer ist. Eine bedeutende Anzahl von ihnen wird mittels Medikamenten ruhig gestellt…
Auf jeden Fall sind die meisten von ihnen uns Lichtjahre voraus wenn es einmal drauf ankommen soll, mit nicht’s klar kommen zu müssen. Unser eins würde das wohl auf Dauer nicht verkraften und vielleicht nicht überleben.
Ich benutze sehr oft das Bild der Obdachlosen als Bespiel jemandem klar zu machen mit dem jammern aufzuhören und sich so zu organisieren, dass man im Leben weiter kommt. Jeden Tag ein Stückchen weiter.
Ja, Du hast völlig Recht mit der Einschätzung ihrer Überlebensfähigkeit. Ich kann nicht über Obdachlose in EU und LUX sprechen, aber hier über die Streetpeople. Über 90% sind wohl Alkoholiker und ich bin eine Zeit lang einem Kanal gefolgt, der sehr freimütig über seine Zeit auf der Strasse spricht. Und Menschen, die sich dort raus gearbeitet haben, gehen sehr viel strenger mit denen um, die noch da sind.
Das Leben auf der Strasse ist für viele eine bewusste Entscheidung, denn die Angebote auszusteigen sind hier sehr vielfältig. Deswegen sehe ich aus der der Perspektive hier in einigen Punkten etwas anders als Du.
Ich will die sehr facettenreiche Szene sicher nicht verherrlichen und ich möchte so nicht leben, und es ist mir wohl klar, dass eine Gesellschaft so nicht funktionieren kann und wird. Sie sind halt gut organisiert mit wenig Moral, zumindest meiner Einschätzung nach.
Bezüglich "Disziplin..." und der Weg (und die Freude am Weg) ist das Ziel...
für mich ist es wichtig, klar zu unterscheiden zwischen gesunder, richtiger, echt freiwilliger Disziplin (ohne unrealistischen, ungesunden, zwangsneurotischen Perfektionismus) und andererseits ungesunder, falscher, z.B. stressiger, + letztlich unfreiwilliger Disziplin.
Denn - sowohl - ein Mangel an gesunder, richtiger, freiwilliger Disziplin und die daraus resultierenden, negativen Konsequenzen - als auch - ein unrealistischer Perfektionismus führen (früher oder später) zu andererseits vermeidbaren, unnötigen Schwierigkeiten (bzw. Grenzen) oder gar Chaos, was dann ironischer Weise oft mindestens so viel ungesunde, z.B. stressige + unfreiwillige Disziplin erfordert, wie es gesunde, freiwillige, +"Eustress"-Disziplin braucht, um solche unnötigen Schwierigkeiten oder Chaos zu vermeiden.
Insofern gibt es auf lange Zeit gesehen in dieser Welt - nicht wirklich - die Wahl zwischen "Disziplin versus keine Disziplin" sondern nur die Wahl zwischen entweder (früher oder später) ungesunde, stressige, unfreiwillige Disziplin oder eben gesunde, freiwillige (inklusive Eustress) Disziplin.
Das haben sicher auch viele noch so (scheinbar) cooole, ausgelassene "Rockstars" und diverse "68er Generation" Leute früher oder später bemerkt...
Hallo Klaus und ein Hallo in die Runde.
Wenn mich die Unlust überkommt, denke ich schon fast reflexartig an die Obdachlosen. Für mich sind diese Menschen wohl einer der best organisiertesten Menschen auf dem Planet. Schon in der Früh wird “gechecked” wo es was zu essen und trinken gibt. Wo und wie man an das kommt was man so braucht. Bei uns in Luxemburg kriegen sie zwar Geld, müssen jedoch für Unterkunft und Essen zahlen! Auf diese Weise vill man verhindern, dass sie die ganze Kohle versaufen. Inzwischen kennen ich einige und habe ein anderes Bild bekommen. Nicht, dass ich ihnen mit mehr Respekt begegnen würde, denn den hatte ich schon als jugendlicher ihnen gegenüber. Es war mir auch immer klar, dass jeder einmal auf der Strasse landen kann!
Nein, ich habe gelernt, dass nicht jeder von ihnen ein Drogierter und Säufer ist. Eine bedeutende Anzahl von ihnen wird mittels Medikamenten ruhig gestellt…
Auf jeden Fall sind die meisten von ihnen uns Lichtjahre voraus wenn es einmal drauf ankommen soll, mit nicht’s klar kommen zu müssen. Unser eins würde das wohl auf Dauer nicht verkraften und vielleicht nicht überleben.
Ich benutze sehr oft das Bild der Obdachlosen als Bespiel jemandem klar zu machen mit dem jammern aufzuhören und sich so zu organisieren, dass man im Leben weiter kommt. Jeden Tag ein Stückchen weiter.
Danke Klaus für die Inspiration 🙏
Ja, Du hast völlig Recht mit der Einschätzung ihrer Überlebensfähigkeit. Ich kann nicht über Obdachlose in EU und LUX sprechen, aber hier über die Streetpeople. Über 90% sind wohl Alkoholiker und ich bin eine Zeit lang einem Kanal gefolgt, der sehr freimütig über seine Zeit auf der Strasse spricht. Und Menschen, die sich dort raus gearbeitet haben, gehen sehr viel strenger mit denen um, die noch da sind.
Das Leben auf der Strasse ist für viele eine bewusste Entscheidung, denn die Angebote auszusteigen sind hier sehr vielfältig. Deswegen sehe ich aus der der Perspektive hier in einigen Punkten etwas anders als Du.
Danke für Deine Gedanken.
Ich will die sehr facettenreiche Szene sicher nicht verherrlichen und ich möchte so nicht leben, und es ist mir wohl klar, dass eine Gesellschaft so nicht funktionieren kann und wird. Sie sind halt gut organisiert mit wenig Moral, zumindest meiner Einschätzung nach.
Bezüglich "Disziplin..." und der Weg (und die Freude am Weg) ist das Ziel...
für mich ist es wichtig, klar zu unterscheiden zwischen gesunder, richtiger, echt freiwilliger Disziplin (ohne unrealistischen, ungesunden, zwangsneurotischen Perfektionismus) und andererseits ungesunder, falscher, z.B. stressiger, + letztlich unfreiwilliger Disziplin.
Denn - sowohl - ein Mangel an gesunder, richtiger, freiwilliger Disziplin und die daraus resultierenden, negativen Konsequenzen - als auch - ein unrealistischer Perfektionismus führen (früher oder später) zu andererseits vermeidbaren, unnötigen Schwierigkeiten (bzw. Grenzen) oder gar Chaos, was dann ironischer Weise oft mindestens so viel ungesunde, z.B. stressige + unfreiwillige Disziplin erfordert, wie es gesunde, freiwillige, +"Eustress"-Disziplin braucht, um solche unnötigen Schwierigkeiten oder Chaos zu vermeiden.
Insofern gibt es auf lange Zeit gesehen in dieser Welt - nicht wirklich - die Wahl zwischen "Disziplin versus keine Disziplin" sondern nur die Wahl zwischen entweder (früher oder später) ungesunde, stressige, unfreiwillige Disziplin oder eben gesunde, freiwillige (inklusive Eustress) Disziplin.
Das haben sicher auch viele noch so (scheinbar) cooole, ausgelassene "Rockstars" und diverse "68er Generation" Leute früher oder später bemerkt...
Exactly.
Diisiziplin führt zu Pünktlichkeit. Pünktlichkeit führt zu Zuverlässigkeit. Zuverlässigkeit erzeugt Respekt und Vertrauen.
Disziplin ist also praktisch die Basis aller Werte und damit einer guten Gesellschaft.
Let's move on!! Thanks!! Ich bin neugierig: Wer ist dieser Mensch, mit dem du zusammen arbeitest?
Ein Contractor, der für mich arbeitet.
Ich bin ehrlicherweise nicht bereit konsequentes Scheitern als Disziplin zu interpretieren. Wobei Dein Ansatz schon richtig ist.
Danke. So ist es.