Religionen könnten den Gesellschaften einen moralischen Rahmen bieten, an den sich jeder Einzelne zu halten hat. Bei den monotheistischen Religionen ist dies jedoch fraglich. So war es bereits Echnaton mit der Einführung des Monotheismus in der Hauptsache darum gegangen, seinen Herrschaftsanspruch zu zementieren. Die übermächtige Priesterkaste war entmachtet worden.
Das Judentum und somit auch das Christentum bzw. der Islam hatten die Idee des Monotheismus übernommen und mit dem ersten Gebot ebenso zuallererst die eigene Herrschaft sichergestellt. Der moralische Kompass für die einfachen Mitglieder kam erst an zweiter bis zehnter Stelle.
Der Alleinstellungsanspruch und die den Religionen innewohnenden weit gefächerten Auslegungsmöglichkeiten tragen per se ein hohes Konfliktpotential in sich. So lassen sich leicht Kriege mithilfe von Religionen rechtfertigen. Europa hatte mit dem Dreißig-jährigen Krieg leidvolle Erfahrungen daraus gezogen. Mit dem Westphälischen Frieden war die Erkenntnis zementiert worden, dass nie wieder Religionen als Grundlage von Kriegen herangezogen werden dürfen.
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