11 Kommentare
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Avatar von Sanni

Du hast Recht, aber.....

Ich bin jahrelang in immer neue Länder gereist, habe dort nie irgendwelche Ziele gehabt, habe auf der Landkarte einen See gesehen und entschieden dorthin zu fahren, nur um dort festzustellen, dass es ein brauner versiffter Abwasserkanal ist. Aber das ist nicht der Grund, warum ich oben "aber" sagte. Der Grund dafür ist, dass ich nach Jahren eine Reisemüdigkeit feststellte.

1. weil ich nicht mehr wusste, wo ich überhaupt alles gewesen bin. Du sagst vielleicht, das ist egal, aber zum erinnern wäre es nicht schlecht zu wissen.

2. weil es überall auf der Welt so ziemlich gleich ist. Die Menschen sind überall nett und freundlich. Wollen aber überall Geld von dir. Das Essen wiederholt sich. Klar es gibt immer Exoten, aber irgendwann sieht man, dass Menschen und ihre Leben mehr oder minder gleich sind. Die meisten sind eben Sklaven und deren Leben unterscheidet sich nur wenig voneinander. Flora Fauna, auch das hat man irgendwann gesehen und es wird immer schwieriger, neue Eindrücke zu bekommen. Und dann irgendwann merkte ich, dass ich mich nicht mehr aufs Ferienmachen freue, weil es womöglich wieder nur ein weiteres rumgammeln irgebedwo auf der Welt sein wird. Das war bis vor dem Schauspiel von 2020. Dann kam die Zwangspause.

Danach habe ich dann etwas geändert. Ich nahm mir Aktivitäten als Ziele vor und das kann ich nur jedem empfehlen. In Südafrika ging ich surfen, war eine spontane Idee in der Nacht davor. Im Libanon lernte ich Tauchen, in Thailand lief ich in den Dschungel ohne Vorbereitung oder Führer und traf Elefanten. So macht das Reisen Sinn, so hast du neue Eindrücke. Weder mit Touristenzielen, noch mit einfachem Herumlungern hat man das. Von alleine kommt nichts, man muss auch Entscheidungen treffen. Also nur treiben lassen reicht nicht.

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Avatar von LIVE WITHOUT LIMITS with Klaus

Danke für Deine Erfahrung. Das Erste war kein Reisen.

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Avatar von EG

.. da stimme ich dir zu. Etwas tun, wodurch eine emotionale Beziehung zu dem Ort oder den Menschen geschaffen wird. Dann bleibt auch die Erinnerung 🥹 Daß du nicht aufgegeben hast 👍

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Avatar von Max imilian 🇧🇷

Klaus, wiedermal genau richtig, der Weg ist das Ziel❣️

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Avatar von EG

Ach Klaus, wie wahr! - Und wie schön, daß du dir die Freiheit genommen hast drauflos zu reisen, - du hast uns mit schönen Hintergrundlandschaften daran teilnehmen lassen 🙏

Und es kommt tatsächlich nicht immer auf die Entfernung an, sondern auf den offenen Geist den man einlädt/zulässt und dem man sich beim Reisen, wenn dies gelingt, hingibt.

Ich bin vor ein paar Wochen nach Jahrzehnten umgezogen, nur in eine Nachbarstadt. Aber alleine hier ist alles so anders und auch die Wege, sowohl unbekannte und als auch bekannte bei Rückbesuchen, stellen die Wahrnehmung komplett auf den Kopf und man darf sich jedesmal ein Stück weit neu erfahren und erfinden und die Dinge in einem neuen Licht betrachten. Das wirkt wie eine Erfrischungskur und es macht richtig glücklich raus zu gehen aus der totalen Planbarkeit. Ist es nicht auch diese vermeintliche uns ständig verkaufte Sicherheit, die uns letztlich zu lebenden Toten werden lässt? Leben ist doch soviel mehr!

Wieder tolle Zitate als Geistesfutter. Das von Konfuzius ("Wo auch immer du hingehst, dort bist du") gefällt mir besonders, da es die Resonanz als auch das beheimatet sein in sich selbst widerspiegelt - The Path to Yourself..

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Avatar von dp
Apr 3Bearbeitet

Ist es Zufall, dass du gerade jetzt darüber sprichst?

Meine Frau und ich haben über das Thema in den letzten zwei Wochen öfter gesprochen. Meine Frau möchte gerne immer wissen, wohin es am nächsten Tag geht, was unser nächstes Ziel ist.

Mir ist genau das meist ziemlich egal. Ich finde das spontane, ziellose Reisen meist spannender - immer der Sonne nach. Morgens nicht wissen, wo man abends einschläft.

Manchmal möchte man natürlich ein Ziel haben. Wenn man zum Beispiel mal wieder zum Grand Canyon möchte - einfach weil man ihn immer nur im Sommer gesehen hat und plötzlich die Chance hat, dieses Schauspiel der Natur im Winter zu sehen. Dann kann man sich dieses Ziel aber einfach mal ohne Zeitrahmen ansehen und einfach mal eine Nacht den Sternenhimmel am Grand Canyon ansehen. Oder drei Nächte. Oder fünf...

Ich habe beobachtet, dass man beim Reisen (Hetzen?) immer zum nächsten Ziel, die besten Momente des Reisens verpasst.

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Avatar von LIVE WITHOUT LIMITS with Klaus

Es gibt keine Zufälle ...

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Avatar von dp

Dann hat das morphische Feld wohl ganze Arbeit geleistet. 👍

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Avatar von luk8877

Guter Kommentar. Ein Podcast zum Thema Zufälle wäre interessant.

VG

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Avatar von dp

Dankeschön!

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Avatar von luk8877

Toller Podcast 👍👍 Danke Klaus!

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