8 Kommentare
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Avatar von dp
Apr 21Bearbeitet

Ich habe - wie deine Freundin - auch dieses „Weltverbesserer Gen“.

Wenn ich auf Typen treffe, die das Offensichtliche nicht sehen wollen, verbeiße ich mich in ihnen.

Meine Logik dabei: Die Idioten dieser Welt machen mir mit ihrem Handeln das Leben schwerer.

Wenn ich also möglichst viele Idioten end-idiotisiere, wird mein Leben leichter.

Zumindest dachte ich bis zur Corona-Blödemie so.

Mittlerweile habe ich erkannt, dass es sinnlos ist, sich zu verbeißen.

Ich sage noch immer jedem meine Meinung und wenn er nicht bereit ist, sich anderen Argumenten zu öffnen, lasse ich sofort los.

Es gelingt mir noch nicht perfekt, aber ich habe mich auf den Weg gemacht.

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Avatar von 𝔊𝔞𝔟𝔯𝔦𝔢𝔩𝔢 𝔄𝔫𝔞𝔫𝔡𝔞 𝔚𝔞𝔥𝔩𝔢𝔯

Für mein Verständnis ist der Wortschatz vieler Menschen, egal in welcher Sprache, sehr reduziert. Wenn ich in alter Literatur lese, sehe ich immer wieder viele wunderbare Wörter, die verloren gegangen sind und nicht nur junge Leute den Wörtern keine Bedeutung mehr beimessen und sie nicht verstehen. Und es sinkt weiter ab. Es ist wie an der Universität, wenn neue Professoren berufen werden. Erstklassige Professoren berufen erstklassige, neue Professoren. Zweitklassige nur Drittklassige. Ich habe es jahrzehntelang miterlebt. So ist es auch mit den Wörtern und Worten, das Niveau sinkt.

Ein sehr guter und wichtiger Beitrag, lieber Klaus, danke!

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Avatar von LIVE WITHOUT LIMITS with Klaus

Ja, man könnte Sturzflug sagen.

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Avatar von G. Simon
6dBearbeitet

Ps ihre Unterscheidung zwischen "surrender to..." und "surrender of..." würde ich übersetzen mit der Unterscheidung zwischen "sich ergeben oder aufgeben..." (nicht mit "sich hingeben") und andererseits eben "etwas dem Leben, einem höheren Sinn oder Gott (zurück-übergeben) anvertrauen..."

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Avatar von G. Simon
6dBearbeitet

Das lateinisch-englische "surrender" (siehe "Etymologie" Herkunft) bedeutet (möglichst) wortwörtlich so etwas wie "zurück-übergeben..." und hier würde ich übersetzen:

"...etwas dem Leben, oder einem höheren Sinn, oder Gott zurück-übergeben =zürück-anvertrauen..." diese Bedeutung ist für mich viel umfassender und ganzheitlicher als nur "loslassen..."

Mir ist es wichtig, bei tiefer gehenden Themen sowohl den Kontext als auch die ursprüngliche Bedeutung von den diversen Schlüssel Worten wahrzunehmen.

Amoda Maa sagt zwar "you're not surrendering to anything, but it's the surrender of something..." aber da merk ich wieder:

Englisch is eben eine Mischmasch-Sprache aus dem Germanischen, dem Lateinisch/Französischem u. Isländischem etc. und deshalb übernehmen auch viele native English speakers manche wichtigen Schlüsselwörter einfach wie halt üblich, ohne die wirklich ursprüngliche Bedeutung zu kennen. Wenn sie wirklich meint "you're not surrendering to anything..." dann könnte sie einfach sagen "letting go of (whatever)..."

Die Tatsache, dass aber in diesem Kontext üblicherweise "surrender..." gesagt wird, deutet klar darauf hin, dass es hier nicht nur ums Loslassen gehen sollte, und also nicht um den Unterschied zwischen "surrender to... versus surrender of..." geht sondern um den Unterschied zwischen "surrender OF something TO something negative... (wie aufgeben) - versus - TO something positive, z.B. ans Leben, an einen höheren Sinn, an Gott etc. (wie anvertrauen, übergeben)

In dem Sinn ist für mich das "Loslassen..." nur ein unvollständiger Teil der größeren Bedeutung von "surrender..."

Ich hab die Erfahrung gemacht, dass ich im Wahrnehmen der ursprünglichsten Bedeutung von wichtigen Schlüssel Worten oft mehr (verborgene) Weisheit und Orientierung finden konnte als in Büchern oder Vorträgen etc...

Aber grundsätzlich finde ich diesen Vortrag auch sehr gut, danke.

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Avatar von LIVE WITHOUT LIMITS with Klaus

Das Englische bietet sehr viel mehr Ausdrucksformen als das Deutsche. Nur Deutsche verstehen das oft nicht.

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Avatar von G. Simon
6dBearbeitet

ja, ich hab gerade noch diesen obigen Kommentar ge-editet mit einer wichtigen längeren Ergänzung (bezügl. ihrem "you're not surrendering to anything..."), nämlich, dass auch viele native English oder American speakers bei manchen wichtigen Wörtern in ihrer Sprache nur eine relativ oberflächliche Wahrnehmung der Wortbedeutungen haben, eben weil die meisten Engländer/Amerikaner etc. die ursprünglichen Lateinisch/Französischen etc. Bedeutungen bei vielen Wörtern in dieser "Mischmasch Sprache" nicht kennen und solche Worte einfach nur im üblich verbreiteten Kontext anwenden...

Aber wie der Onkel Wittgenstein betont hat: Philosophie etc. ist sehr stark abhängig von einem tiefen Verständnis der Sprache und der ursprünglichen Wortbedeutungen...

Im Deutschsprachigen Raum lässt sich diese Herausforderung leichter lösen, weil man Lateinisch, Altgriechische oder Französische Wörter, deren ursprüngliche Bedeutung man nicht kennt, in den meisten Fällen durch ein deutsches Wort ersetzen oder umschreiben kann...

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Avatar von G. Simon

Pps :-) bezüglich Englisch und Deutsch würd ich sagen, jede Sprache hat ihre Stärken und Schwächen bzw. Vor- und Nachteile. Ich hab von etlichen englischen und amerikanischen "Akademikern", die sich mit Philosophie u. den humanities ("Geisteswissenschaften etc...") befasst haben und etwas Deutsch gelernt haben, gehört, dass sie finden, Deutsch sei flexibler und viel mehr geeignet für Philosophie und sonstige "Geisteswissenschaften..." weil es dieses flexible, kreative "Lego-Bausteine-Prinzip" hat bei der Wortbildung und auch in den Satzstrukturen. (Gerade im amerikanschen +"gebildeten" Englisch gibt es überraschend viele aus dem Deutschen ausgeborgte Wörter +"zusammengesetzte Wörter", was den meisten deutschsprachigen Leuten gar nicht bewusst ist)

Ich hab lange Zeit die Vorteile der englischen Sprache gegenüber dem Deutschen geschätzt, habe lange Zeit Englisch unterrichtet und dann aber auch lange Zeit Deutsch als Fremdsprache unterrichtet, und jetzt sehe ich gleichermaßen in beiden Sprachen ihre Vor- und Nachteile, Stärken und Schwächen und habe jetzt gleich viel Wertschätzung und Respekt für beide Sprachen.

Die Tatsache, dass Englisch in den großen Wörterbücher-Ausgaben mehr Wörter aufweist als deutsche Wörterbücher-Ausgaben, ist einerseits wegen der Mischung mit Latein/Französisch etc. und ausgeborgten Wörtern aus anderen Sprachen und andererseits wegen unterschiedlicher willkürlicher Abgrenzungen zwischen dem allgemeinen Wortschatz und den unzähligen Fachwortschätzen.

Und allgemein denke ich, dass die quantitativen Unterschiede beim Wortschatz zwischen Deutsch und Englisch sich nur auf manche gewisse Ebenen und Bereiche der insgesamten Ausdrucksfähigkeit auswirken...

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