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Freiheit - Free-Dom

GRENZENLOS LEBEN – Der Podcast - 186

Am 4. Juli spreche ich bewusst über Freiheit.

Und ich hatte einen etwas anderen Beitrag geplant. Aber dann kam

. Er beschreibt sich so:

Vom Kriminellen zum Sträfling, zum Bürger und viele Punkte dazwischen. Ich bin dankbar für den Weg, den ich gegangen bin. Ich bin ein Geschichtenerzähler, kein Autor. Pseudo-Non-Fiction, "basierend auf einer wahren Geschichte", also entspanne Dich.

Und

hat heute ein Essay veröffentlicht, was einen interessanten Blick auf die Freiheit ermöglicht aus einer Perspektive, die die meisten nicht kennen.

In diesem Zusammenhang ist auch das Wort selbst essenziell, was im Englischen weit wirkmächtiger ist als im Deutschen.

Free-Dom → Free of Domination → Freiheit von Unterdrückung

Die meisten Menschen kennen

’s Perspektive nicht und lernen sie hoffentlich niemals kennen.

Denn diese Unterdrückung wird nicht nur auf Menschen angewandt, die Mord und Totschlag begangen haben, sondern seit Jahrhunderten auch auf Andersdenkende, die den Unterdrückern widersprechen und widerstehen.

Die Liste dieser Menschen ist lang, eines der prominentesten Beispiele wurde gerade freigelassen – Julian Assange. In der BRD ist die Liste der vom Regime Unterdrückten und zu Unrecht Inhaftierten mittlerweile endlos.

Rainer Fuellmich, Heinrich Habig, Bianca Wietzschel, Carola Javid-Kistl, Dorothea Thul, Michael Ballweg, Ursula Haverbeck und und und – die Liste der zu Unrecht Weggesperrten ist endlos und das ist nur die Spitze des Eisberges

Doch das ist nicht nur in der BRD so. In den USA ist die Liste der vom übergriffigen Staat Verfolgten noch viel länger – von Chelsea Manning bis zur Fake Insurrection am 6. Januar 2021.

erklärt uns aber, dass Freiheit – trotz aller Widrigkeiten der von uns wahrgenommenen Unterdrückungssysteme eine ganz andere Essenz hat, wenn man diesen Systemen ausgesetzt ist oder war.

erklärt uns die Basis von Freiheit, die die meisten von uns oft vergessen oder ganz vergessen haben.

Danke,

!


GRENZENLOS LEBEN ist ein Lebenskonzept, das Du hier lernen kannst. Ich freue mich, dass Du da bist. Wenn Du es Dir leisten kannst, freue ich mich, wenn Du die bezahlte Ausgabe abonnierst. Vielen Dank


’s Beitrag

Das Original:


A Convict's Perspective
Free to be free
free·dom noun “the power or right to act, speak, or think as one wants without hindrance or restraint” Sitting in an interrogation room with my wrists shackled by a chain to my waist and ankles, I waited for the shift Lieutenant to come go through the motions with me. I'd already been in the Hole for a couple of weeks at this point and it was time to open…
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Die Übersetzung:

Frei, um frei zu sein

Freiheit

Substantiv

„die Macht oder das Recht, ohne Behinderung oder Einschränkung zu handeln, zu sprechen oder zu denken, wie man will“

Ich saß in einem Verhörraum, die Handgelenke mit einer Kette an Hüfte und Knöchel gefesselt, und wartete auf den Schichtleiter, der mit mir die Prozedur durchging. Ich war zu diesem Zeitpunkt schon ein paar Wochen im Loch und es war an der Zeit, die Ofentür zu öffnen und mit dem Fleischthermometer zu überprüfen, um zu sehen, ob ich inzwischen gar war.

Er betrat lässig den fensterlosen Raum und setzte sich mir gegenüber an den Tisch. Ein übergewichtiger altgedienter Wachmann mit einem dramatischen Schnurrbart, der seine beste Tombstone-Imitation abgab. Wortlos hielt er mir eine Zigarette hin, und ich beugte mich vor, um sie zu nehmen, und hielt diese Position lange genug, damit er mir Feuer geben konnte. Da ich meine Hände nicht benutzen konnte, hielt ich sie mit dem Mund und nahm einen langen Zug, während ich mich in meinem Sitz zurücklehnte, bevor ich den Rauch durch meine Nasenlöcher ausblies.

„Musst du dir irgendetwas von der Seele reden?“, fragte er beiläufig, während er sich seine eigene anzündete.

„Nein“, antwortete ich, wie wir beide wussten, wie ich antworten würde, fuhr dann aber mit meiner eigenen Frage fort: „Wie geht es Shelly?“

„Es geht ihr schon viel besser, als die Ärzte erwartet hatten“, sagte er über die bisherige Genesung seiner Tochter nach einem schweren Autounfall, in den sie im Monat zuvor verwickelt gewesen war.

„Ich bin froh, das zu hören, Hund. Da es dein Kind ist, wundert mich das nicht. Ihr seid alle zu blöd, um liegenzubleiben“, stichelte ich den Altgedienten in meiner üblichen Art. Er und ich machten das nun schon seit einigen Jahren. Er gluckste vor sich hin und sagte mir, dass ich wahrscheinlich recht hatte.

Wir saßen dann schweigend da, bis meine Zigarette aus war, und er griff danach, um sie zu nehmen und sie für mich auszudrücken: „Bist du sicher, dass du mir nichts zu sagen hast, mein Sohn?“ fragte er beiläufig, während er die Kippe im Aschenbecher ausmachte. Ich schüttelte den Kopf, und er nickte mit dem seinen. Er erhob sich von seinem Platz und klopfte mir auf die Schulter, als er den Raum verließ. Er war vielleicht ein Polizist, der seinen Job machte, aber ich bin mir sicher, dass es ihm das Herz gebrochen hätte, wenn ich an diesem Tag zum Verräter geworden wäre.

Wir standen zwar auf verschiedenen Seiten, aber das bedeutete nicht, dass wir uns nicht als freundliche Feinde respektieren konnten.

Wenige Augenblicke später holte mich ein Wärter ab und brachte mich zurück in meine Zelle in der Einzelhaft, wo ich für etwas, das jemand anderes getan hatte, eine Strafe absitzen sollte. Es handelte sich nicht um eine Verwechslung. Sie wussten, dass ich mit dem, was vorgefallen war, nichts zu tun hatte, aber sie wussten auch, dass ich wusste, wer es tatsächlich getan hatte.

Ich hatte nichts Falsches getan, keine Rolle gespielt, und niemand hat auch nur so getan, als wäre es anders. Gegen mich wurde einfach „ermittelt“, während meine Zeit im Loch in die dritte Woche ging. Das Beste daran war, dass sie genauso wie ich wussten, dass das nichts bringen würde, aber so lief es nun einmal. Man ließ mich 21 Tage lang schwitzen, wie es für „Ermittlungen“ erlaubt war, und dann ging alles weiter, als wäre es nie passiert.

Ich wurde für nichts anderes bestraft, als dass ich mich weigerte zu sprechen. Weil ich mich entschieden hatte, mich nicht einzumischen. Deshalb schätze ich die Freiheit so sehr und bin enttäuscht darüber, wie viele Menschen ihre Freiheit als selbstverständlich ansehen.

Ob gerechtfertigt oder nicht, Tatsache ist, dass ich einen großen Teil meines Lebens ohne die Freiheiten verbracht habe, die Du genießt, nur weil Du lebst. Ich war buchstäblich Eigentum des Staates. Häftling Nr. A371-209. Das war meine gesamte Identität. Selbst in Fällen, in denen ich nichts Unrechtes getan hatte und in denen man mir das sogar zugestand, hatte ich nicht genug grundlegende Menschenrechte, um nicht unter den Konsequenzen zu leiden.

Ich will mich aber nicht über die Bedingungen in den Hochsicherheitsgefängnissen beschweren, sondern sie als Kontrast zu der Welt hier draußen betrachten. Ich bin mir sicher, dass es an militanten Beiträgen im Stil von „Kämpft für die Freiheiten, die wir einst hatten“ keinen Mangel gibt, aber ich teile diese Sicht nicht. Ich bin zu sehr damit beschäftigt, immer noch über die Freiheit um mich herum zu staunen.

Ich lächle immer noch, wenn ich mitten in der Nacht aufstehe, um eine Schale Müsli mit echter Milch zu essen, die nicht in einer dafür vorgesehenen „Kühlschranktoilette“ kalt gehalten wurde. Ich habe das Gefühl, dass ich belohnt bin. Du kannst das tun, einfach etwas essen, wann immer Du etwas essen willst. Auch wenn Du das nicht zu schätzen weißt; es ist verdammt toll. Du kannst einfach entscheiden, was sich gut anhört, in einen Laden gehen und genau das kaufen. Stell Dir vor, Dein Gehirn sagt: „Ich will Tacos“, und dann kann Dein Körper einfach an einen Ort gehen, der Dir Tacos verkauft. Pharaonen und Könige konnten das nicht tun.

Wenn Dir kalt wird, kannst Du Dich warm anziehen. Noch besser, Du hast die Kontrolle über einen Thermostat. Nimm das nicht als selbstverständlich an. Und im Sommer kannst Du schwimmen gehen, Eistee trinken, ein Eis essen oder Dich vor einen Ventilator setzen, um Dich abzukühlen. Meine beste Option war damals, nur in meinen Boxershorts herumzulaufen, weil sie mich am Arsch bekommen konnten, wenn sie es wollten. Es sind 36° in einer Box ohne Luftbewegung. Meine nackten Füße auf den Fliesen waren das, was ich am ehesten als Erleichterung empfinden konnte.

Du kannst Dir aussuchen, was Du und wann Du es tun willst. Keine Zeitpläne, wo man bestraft wird, wenn man sie nicht einhält. „Nee, nee, ich muss zur Arbeit. Die haben den Zeitplan festgelegt.“ Ach wirklich? Du meinst, den Job, den Du Dir ausgesucht hast? Den kann man sich tatsächlich aussuchen und jederzeit wechseln, wenn sich eine bessere Möglichkeit bietet. Mir wurde eine Arbeit zugewiesen, bei der ich in Handschellen abgeführt wurde, wenn ich mich zu spät meldete. Das ist der Grund, warum ich noch nie zu spät zur Arbeit gekommen bin, seit ich raus bin. Nicht ein einziges Mal. Das ist in mir einprogrammiert.

Man kann sich aussuchen, mit wem man seine Zeit verbringt, mit wem man zusammen ist und wer um einen herum ist. Manchmal, wenn eine Zelle leer war, hörte ich das Schloss meiner Zellentür klappern, als ein zufälliger Verbrecher mit seinen Habseligkeiten hereinkam.

„Hey, mein Name ist Bartleby McDogfucker, ich weiß nicht, was eine Zahnbürste ist, und ich habe eine Nasenscheidewandverbiegung, die mich schnarchen lässt wie eine Kreissäge der Kategorie 5. Ich werde rund um die Uhr über ein Mädchen reden, das mir nicht zurückschreibt, während wir uns dieses 2x3 Meter-Betonbad teilen. Kann ich eine Zigarette schnorren?“

Ja, ich weiß, dass Big Brother die Freiheiten in gewisser Weise einschränkt, aber Du weißt nicht, was es bedeutet, keine Wahl zu haben. Musstest Du schon einmal einem anderen Menschen buchstäblich mit Gewalt drohen, weil er das Klo nicht spült? Nein? Weil Du die Freiheit hast, diese Situation zu vermeiden.

Aufgrund dieser Freiheit bist Du nicht gezwungen, Drohungen wie einen Akzent in Deine Sprache einzubauen. Du hast fast unzählige Möglichkeiten, auf Gefahren zu reagieren und sie zu vermeiden, anstatt nur eine Möglichkeit zu haben, nämlich selbst gefährlicher zu werden. Das ist erstaunlich, und ich glaube, viele von Euch wissen gar nicht zu schätzen, wie stressfrei ein solches Leben wirklich ist.

Man kann sich verabreden, ins Restaurant gehen, ins Kino oder spazieren oder einfach nur zu Hause sitzen und in Ruhe gelassen werden. Das sind alles Optionen, die Dir zur Verfügung stehen. Dein Leben ist eine völlig anpassbare Sache, bei der Du buchstäblich jeden Aspekt diktieren und die Dinge so gestalten kannst, wie Du willst. Auch wenn man arm ist und sich abmüht, kann man Bilder in seiner Wohnung aufhängen. Ich wurde aufgeschrieben, weil ich mit Zahnpasta Fotos an die Wand neben meinem Regal gemalt habe. Das ist gegen die Vorschriften.

Man hat ein Haus voller Sachen, einfach, weil man diese Sachen haben wollte. Alles, was ich besaß, musste in einen 2,4 Kubikfuß großen Metallschrank passen (kleiner als ein halber Schreibtischcontainer), und wenn ich den Deckel nicht schließen konnte, wurden mir Sachen weggenommen, und ich konnte mir nicht aussuchen, welche mir weggenommen wurden.

Bis heute schaltet mein Körper jede Nacht zur gleichen Zeit ab, weil er so auf die „Licht-aus-Zeit“ programmiert ist. Man hat mir so lange gesagt, wann ich schlafen soll, dass das meinen Tagesrhythmus buchstäblich für immer verändert hat. Ich weiß nicht einmal, wie spät es ist, aber meine Augen werden rot und tränen wie ein Uhrwerk.

Du kannst Dir sogar aussuchen, wann Du Deine Kinder sehen kannst.

Lasse dies einen Moment lang auf Dich wirken und denke an die Freiheiten, die Du ignorierst.

Das Leben hier draußen ist fantastisch. Dein Leben ist fantastisch. Auch wenn es in Flammen steht, alles schiefläuft und die Leute nerven, gehört es immer noch Dir. Du hast immer noch die Freiheit, etwas zu tun, irgendetwas, um es zu ändern. Ich kann Dir gar nicht sagen, wie oft ich es erlebt habe, wie ein Wärter auf einen Mann zuging und ihm sagte: „Deine Mutter ist letzte Nacht verstorben. Müssen wir dich einsperren oder wirst du dich selbst kontrollieren?“

Wir hatten nicht einmal die Freiheit, ohne Konsequenzen zu trauern.

Hier draußen ist alles mehr als schön. Du wurdest in eine Welt hineingeboren, die Dir unbegrenzte Möglichkeiten bietet, Dein Leben zu verändern und zu gestalten.

Schätze das.

Ich sage denjenigen unter Euch, die eine harte Zeit hinter sich haben, nicht: „Oh, aber es könnte schlimmer sein“. Nein. Ich will damit sagen, dass dies alles standardmäßig fantastisch ist und wir es versauen, weil wir zu klug, zu selbstsüchtig, zu gierig und zu blind für die Fülle der fantastischen Dinge um uns herum sind.

Feiere die Freiheit, die Du heute als Amerikaner genießt. An den meisten Orten dieser Erde ist es schlechter. Aber mehr noch: Feiere, dass Du heute ein freier Mensch bist, denn aus meiner Perspektive als Sträfling können viele von Euch nicht sehen, was Ihr jeden Tag habt.

Lächele, Dein Leben gehört Dir.

Danke,

!

GRENZENLOS LEBEN heißt, Deine Freiheit jeden Tag zu feiern, wertzuschätzen und zu verteidigen. Sobald Du dies tust, weißt Du jeden Tag besser:

The best is yet to come!

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